Berlinfahrt 2010

Berlin 2010
Berlin 2010

Am Dienstag Morgen, eine viertel Stunde früher als geplant, rollten die Räder unserer Busse in Richtung Osten. Nun trennten uns nur noch ca. 6 Stunden Busfahrt von Berlin. Durch Singen, Reden, Essen und Schlafen ging diese Zeit schneller vorbei als erwartet.
In dem Jugendhotel angekommen, mussten wir unsere Koffer fünf Stockwerke die Treppe hoch schleppen (wohl bemerkt betraf dies nur die Mädels, die Jungs hatten das Glück sich im 3. Stock einquartieren zu dürfen). Endlich im letzten Stockwerk angekommen, traf uns fast der Schlag. Die Zimmer sahen aus wie Knastzellen: kühle, weiße Wände und Metall-Betten, die für Schüler über 1,80 cm (und davon gab es einige) sichtlich zu klein waren.
Unter einem dieser Betten stand mit schwarzem Edding geschrieben: „ohne McDonalds wären wir gestorben“. Das waren ja schon einmal super Voraussichten. Doch alle waren viel zu gespannt auf die Hauptstadt, als sich über die Zimmer zu ärgern. Also wurden die Koffer vor das jeweilige Bett geworfen und dann ging es wieder fünf Stockwerke runter. Wir hatten das Glück pünktlich zum Abendessen angekommen zu sein... oder eher das Pech. Nun konnten wir bestätigen, ohne McDonalds wären wir gestorben...
Den ersten Abend verbrachten wir klassenweise. Wir gingen mit unserem Klassenlehrer zum Kurfürstendamm, der gerade einmal zehn Minuten Fußweg von unserem Jugendknast... eh Jugendhotel entfernt war. Als wir den Ku'damm erreicht hatten, durften wir in Kleingruppen  die lange Einkaufsstraße selbstständig erkunden und eventuell shoppen gehen. Am nächsten Morgen nach einem 'äußerst köstlichen' Frühstück, nahmen wir an einer Stadtrundfahrt teil. Diese hätte interessanter sein können, wenn wir mehr Zwischenstopps gemacht hätten, um uns die Gebäude aus der Nähe an zu schauen. Nach zwei Stunden Fahrt hielten wir am Potsdamerplatz, nun hatten wir drei Stunden Freizeit. Einige nutzten diese um  Madame Tussauds, das Brandenburgertor, Museen und um andere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Danach trafen wir uns am Reichstag. Nach einer halben Stunde Warten fehlten immer noch drei Schüler. Wir erfuhren, dass diese drei mit dem U-Bahnsystem etwas überfordert waren und versehentlich in Potsdam gelandet sind. Da es noch ungefähr eine halbe Stunde dauern würde, bis die drei wieder in Berlin waren, gingen wir ohne sie in den Reichstag und mussten feststellen, dass dieser von außen viel besser aussah, als von innen.
Im Anschluss daran fuhren wir wieder zum Jugendhotel um Abend zu essen.  Nach dem Essen hatten wir wieder einmal Freizeit. Um 22 Uhr haben wir uns dann mit unserem Klassenlehrer getroffen und konnten entscheiden, ob wir noch  bis 23 Uhr etwas zusammen mit der Klasse unternehmen oder wieder zurück zum Hotel fahren wollen. Um 23:30 Uhr sollten dann spätestens alle wieder im Hotel sein und um 24 Uhr jeder auf seinem Zimmer. Donnerstag Morgen stand der Besuch des Stasigefängnisses Hohenschönhausen auf dem Programm. Zu sehen wo unschuldige Menschen qualvoll gefoltert und teilweise auch getötet wurden, war für viele ein schreckliches Erlebnis, das bei einigen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Anderseits war es auch ziemlich interessant, da man sogar noch den Geruch von dem damals benutzten Putzmittel riechen konnte.
Nach der Besichtigung fuhren wir mit dem Bus zum Alexanderplatz wo wir bis zum Abendessen Freizeit hatten. Das waren ungefähr sechs Stunden, also eine Menge. Über fehlende Freizeit konnten wir uns echt nicht beklagen.
Zum Abendessen gab es dann Hühnerfrikasse inklusive Knochenbeilage, das viel zu viel Ähnlichkeit mit Erbrochenem hatte...
Nach dem Essen ging es wieder ins Zentrum der Hauptstadt.
Als sich dann alle wieder im Jugendhotel versammelt hatten, waren um 24 Uhr noch lange nicht alle auf dem  Zimmer. Viele hatten geplant, die Nacht durch zu machen, zu dem hatte eine Schülerin Geburtstag, der natürlich alle gratulieren wollten. Es wurde mit alkoholfreiem Sekt angestoßen. Beim Öffnen der Flasche flog der Korken versehentlich gegen die Fensterscheibe und es kam direkt der Wachdienst an gewatschelt um sich über die Ruhestörung zu beschweren.
Um zwei Uhr liefen dann immer noch Schüler über die langen Fluren und die Lehrer versuchten verzweifelt alle zurück in ihrer Zimmer zu schicken. Am Freitag war dann die Heimreise angesagt.
Eine Stunde früher als sonst (7 Uhr) kamen die Lehrer in unsere Zimmer um uns mit einem lauten „Aufsteeeeehn!“ zu wecken. Man hatte nur wenig oder gar nicht geschlafen und alle waren dementsprechend gelaunt.
Pünktlich um 9 Uhr waren alle Koffer in den Bussen verstaut und es ging Richtung Heimat. Auf der Rückfahrt wurde deutlich mehr geschlafen, als auf der Hinfahrt. Alle freuten sich auf die lange Pause bei McDonalds anschließend wurde im Bus ein Film eingelegt. Um ungefähr 17 Uhr wurde dann das Ortsschild von Nottuln mit einer riesigen La Ola Welle begrüßt.
Hannah, Nina und Annika