Vera Brendel verabschiedet
Schuljahresausklang in der Liebfrauenschule
Vera Brendel, die „Herrin der Hauswirtschaft“ feierlich verabschiedet
Zum Ende des Schuljahres traf sich das Kollegium und die Mitarbeiter der Liebfrauenschule zum traditionellen Grillabend. Beim Mitbringbuffet und bei Cocktails wurde Vera Brendel, Lehrerin für Chemie und Hauswirtschaft, in den Ruhestand verabschiedet.
Vera Brendel resümierte auf humorvolle Weise ihre 32jährige Tätigkeit an der Liebfrauenschule, Anfang der 1990er Jahre sei es „unsäglich schwer gewesen, eine Stelle als Lehrer zu finden“. Nach ca. 200 Bewerbungen wurde sie schließlich an der damaligen Realschule angestellt. In ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit unterrichtete sie ungefähr 2500 Schülerinnen und Schüler, hat 18000 Chemietests korrigiert und 10000 Zeugnisnoten festgelegt. Besonders die 160 Lehrerkonferenzen, an denen sie teilnahm, und die sie rechnerisch 480 Stunden bzw. 20 Tage Lebenszeit kosteten, werde sie keinesfalls vermissen. Unendlich viele Kolleginnen und Kollegen habe sie im Laufe der Zeit kennengelernt, mit vielen ist sie freundschaftlich verbunden und so sei ihr die Schule auch ein Zuhause geworden.
Während im Hintergrund eine Diashow mit Fotos aus ihrer Zeit an der Liebfrauenschule lief, führte Schulleiter Heinrich Willenborg die Statistik weiter. Vera Brendel habe vier Schulleiter, vier stellvertretende Schulleiter, drei Sekretärinnen, aber nur zwei Hausmeister erlebt. Trotz der vielen Baustellen an der Schule, blieb ihr der größte Wunsch, die Erneuerung des Chemieraumes verwehrt. Dafür habe sie bereits zu Realschulzeiten dafür gesorgt, dass die Fachräume in Hauswirtschaft stets in optimalem Zustand waren. Daneben sei sie lange Jahre der „Motor der Mitarbeitervertretung“ gewesen und habe hier viele Dinge bewirkt. Willenborg unterstrich, dass Vera Brendel ihren Humor bewahrt habe und sich nun aktiv und schwungvoll in den Ruhestand verabschiede. Sie solle die schönen Dinge des Lebens genießen: reisen, wandern, ans Meer fahren und kochen. Und so gab es für die Lehrkraft ein dickes Kochbuch, mit selbstgestalteten Rezepten: vom Curry über die Weinbergpfirsichtorte bis hin zur vietnamesischen Nudelsuppe. Auch die Fachschaften Hauswirtschaft und Chemie hielten humoristische Worte und kleine Präsente bereit.
Daneben wurden einige andere Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Gründen verabschiedet. Alle erhielten von Heinrich Willenborg einen Blumenstrauß und eine Plakette mit dem Leitspruch der Schwestern Unserer Lieben Frau: „Wie gut ist Gott“.
Die Zeit von Lukas Giering als Bufdi ist nun abgelaufen. Als ehemaliger Schüler hat er neue Arbeitsfelder innerhalb der Schule entdeckt und startet im Herbst sein Studium der Sozialen Arbeit. Wie Giering war auch Saskia Seibert in der ÜMI als Semesterpraktikantin tätig und hat nicht nur im Lehrerzimmer, sondern auch gegenüber den Schülerinnen und Schülern auf vielfältige Weise Präsenz gezeigt.
Antonia Annas war ursprünglich als Praktikantin an die Liebfrauenschule gekommen und wechselt im Oktober ins Referendariat. Sie hat zuletzt im Rahmen des Programms „Ankommen nach Corona“ Siebtklässler gefördert und die LRS-Kurse der 6. Klassen geleitet.
Jule Bunje war zwar erkrankt, wurde aber trotzdem gewürdigt. Die Musiklehrerin habe wieder Schwung in den Laden gebracht, den Musikraum auf neue Beine gestellt, die Schulband reaktiviert und viele Veranstaltungen musikalisch begleitet. Sie konzentriert sich künftig auf ihre Ausbildung als Musiktherapeutin.
Eva Wersebeckmann hat viele Jahre lang Schülerinnen und Schüler begleitet, die sich dem Schulbesuch verweigern. Als externe Partnerin vom „Havixbecker Modell – Die zweite Chance“ habe sie in der Schule in einem multiprofessionellen Team gearbeitet und sich „nie als Fremdkörper gefühlt“. Sie wechselt in ein anderes Projekt zur Unterstützung von Flüchtlingen.
An die Gesamtschule Wulfen verabschiedet sich Kristin Stöhler. Sie war als Schwangerschaftsvertretung mit den Fächern Latein und Geschichte gekommen, unterrichtete aber fachfremd ganz andere Fächer, z. B. Arbeitslehre, Gesellschaftslehre und Politik. Der erste Job nach Beendigung ihres Referendariats war für sie eine wichtige Erfahrung auf der pädagogischen Ebene und sei ihr in Zukunft sicher hilfreich.
Text und Foto: Liebfrauenschule/Daniela Smolka