Focus Lehrergesundheit

Gesundes Essen am Lehrergesundheitstag, zubereitet von einer ehemaligen Kollegin und Schülerinnen und Schülern der Liebfrauenschule.
Gesundes Essen am Lehrergesundheitstag, zubereitet von einer ehemaligen Kollegin und Schülerinnen und Schülern der Liebfrauenschule.

Ein Tag im Focus der Lehrergesundheit an der Liebfrauenschule

In den letzten Schuljahren sind viele Parameter des Schullebens an der Liebfrauenschule evaluiert worden, und dass bei allen an Schule beteiligten Personengruppen. So wurde z. Bsp. deutlich, dass die Schülerschaft nach der Pandemiezeit großen Aufholbedarf hatte. Und dass nicht nur im Bereich der Unterrichtsziele, sondern auch im sozialen Miteinander. Die Auswertungen ergaben, dass hier wirklich etwas geschehen musste. Darauf ist die Schule eingegangen und hat ein erweitertes Soziales Programm für alle Jahrgangsstufen fest installiert. Da ist die Schule auf sehr gutem Weg.

Gleichzeitig zeigten die Evaluationen, dass das Kollegium zunehmend unter den vielfälligsten Anforderungen in Schule an seine Grenzen stößt. Die deutschlandweiten Zahlen zur Lehrergesundheit sind alarmierend. Etwa jede dritte Lehrkraft fühlt sich überlastet. Lehrkräfte sind in ständiger Interaktion. Während sie ihrer Kernaufgabe, der Unterrichtsgestaltung, nachkommen, müssen sie gleichzeitig mit den Bedürfnissen in der Klasse umgehen und darauf achten, alle Schülerinnen und Schüler mitzunehmen Denn das Gelingen des Unterrichts setzt eine hohe Kooperationsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler voraus. Und ein dritter Faktor sind die persönlichen Voraussetzungen: Die eine Lehrperson ist resilienter gegenüber Belastungen und kann sich besser distanzieren als die andere.

So war es nur folgerichtig sich auf den Weg zu machen, das Gebiet der Lehrergesundheit in den Focus zu nehmen. Die Liebfrauenschule trägt seit 2017 das NRW Label „Die gute gesunde Schule“, welches unter BuG (Bildung und Gesundheit) fest im NRW Landesprogramm verankert ist. Es ist ein Programm zur Förderung der integrierten Gesundheits- und Qualitätsentwicklung in Schulen und verfolgt das Ziel der LRV NRW, „Aktivitäten der Prävention und Gesundheitsförderung frühzeitig und strukturell nachhaltig anzulegen…“. Hier sind die Arbeitsfelder vielfältig, und eines der Felder ist die Lehrerinnen- und Lehrergesundheit. Die Idee dieses Tages wurde sofort von den Schulleiter Heinrich Willenborg mitgetragen und vorangetrieben. Genehmigt durch die Gremien Lehrerkonferenz, Schulpflegschaft und Schulkonferenz hat die Schule sich auf den Weg gemacht einen für das Kollegium passgenauen Tag zu planen. Seit Beginn des Kooperationsvertrags mit BuG ist dieses Resort das Aufgabengebiet der Lehrerin Christiane Schabos, die auch den Bereich Evaluation organisiert. So war es nun auch, dass es ihr Auftrag war die Stellschrauben zu setzen. So wurde Kontakt zu mehreren Anbietern aufgenommen, wobei gleichzeitig auch die Finanzierung sichergestellt werden musste. Nur durch die Finanzierungshilfe durch BuG und eine Spende des Fördervereins der Liebfrauenschule wurde die Durchführung des Lehrergesundheitstages möglich. Letztendlich hat das Institut „Lehrergesundheit“ mit dem Obertitel „Stark im Stress“ aus Lüneburg das Rennen gemacht. Das Training „Stark im Stress“ ist ein bewährtes Trainingsprogramm für einen guten und gesunden Umgang mit Stress. Es basiert auf aktuellen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und psychologischen Theorie-Standards. In wissenschaftlichen Studien zeigte das Training eine sehr gute Wirksamkeit hinsichtlich der Reduktion stressbedingter Symptome. Durch einige Gespräche und immer wieder auch Rückanbindungen an das Kollegium sind drei Schwerpunkte für den Tag gesetzt worden.

Emotionsregulation - Umgang mit unangenehmen Emotionen, Stress- und Burnoutprävention und Regeneration – wie kann ich mich täglich wirkungsvoll erholen?

Nach einem gemeinsamen Input durch Dr. Torsten Tarnowski ging es in die drei verschiedenen Workshops, um an den Themen intensiv zu arbeiten. Im Focus standen Themen wie, Warnsignale und Gesundheitsziel, Körper-Body-Feedback, Gedanken-Achtsamkeit-Autopiloten, Resilienz, hier Selbstwertschätzung stärken und Transferplanung, also wie schaffe ich eine Verhaltensänderung im Alltag.

Unterbrochen wurde die Zeit durch ein gesundes Mittagessen, welches von der ehemaligen Kollegin Vera Brendel und einigen SchülerInnen der 10a zubereitet wurde.

Damit der Blick auf die Gesundheit keine Eintagesgeschichte ist, ist auch schon der Blick auf die Zukunft gelegt. Das Institut bietet ein vielfältiges, kostenloses Angebot für das Kollegium an mit dem wochen- oder monatelang an verschiedenen Ansätzen, wie „Mein Abschaltritual“ oder Übungen zur Selbstwertschätzung, etc. gearbeitet werden kann. Nun gilt es dranzubleiben und Strukturen zu schaffen, die das Dranbleiben erleichtern.

Text und Fotos: C. Schabos