„Nicht mit mir“

Archivbild der Liebfrauenschule
Archivbild der Liebfrauenschule

Präventionsprojekt an der Liebfrauenschule

Eine große Säule der Liebfrauenschule ist die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu selbstbestimmten und respektvollen Persönlichkeiten. Hierzu bietet die Schule neben den immer wiederkehrenden wöchentlichen Angeboten Soziale Projekte an. Neu im Schulprogramm der Sekundarschule ist das Projekt „Nicht mit mir“, ein Präventionsprojekt für Jugendliche gegen sexuelle Gewalt jeglicher Form, das nun für die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs stattfand.

Schon länger suchte die Schule nach einem geeigneten Kooperationspartner um sexualisierte Gewalt in unserer Gesellschaft zum Thema zu machen. Lehrerin Christiane Schabos, Vertreterin Bildung und Gesundheit der Liebfrauenschule hat mit dem Deutschen Kinderschutzbund, Kreisverband Coesfeld, jetzt einen kompetenten Projektpartner gefunden. Die Moderatorinnen Uta Kerckhoff und Barbara Borchard und weitere Teammitglieder führten das Projekt „Nicht mit mir“, durch.

Dieses Präventionsprojekt zielt darauf, Jugendliche altersadäquat über das Thema "Sexueller Missbrauch" aufzuklären. Sie erfahren, wie sie sich schützen und ggf. Hilfe holen können. Es geht darum, eine Aufmerksamkeitskultur gegenüber sexualisierter Gewalt zu entwickeln. Dazu gehören ein respektvoller Umgang mit Bedürfnissen und Gefühlen, sowie eine klare Haltung gegenüber sexuell übergriffigen Verhaltensweisen. Wichtig ist, dass Mädchen und Jungen niemals suggeriert werden darf, dass sie selbst für ihren eigenen Schutz verantwortlich sind. Zusätzlich brauchen sie die Anerkennung und Stärkung ihrer Fähigkeiten und die Erlaubnis sich zu wehren und Hilfe zu holen. Zu einer präventiven Haltung gehört auch die Fähigkeit, Grenzen wahrzunehmen, zu setzen und zu achten. Es darf keine Geheimnisse geben, bei denen sich auch nur ein Beteiligter nicht wohl fühlt.

Die Jahrgangsstufe 7 setzte sich jeweils in Klassenstärke an zwei Tagen mit der Thematik auseinander. Hierzu kamen pro Klasse zwei ReferentInnen in die Schule. Themen des Präventionskurses sind u.a. Auseinandersetzung mit den Themen Bedürfnisse, Gefühle, Grenzen, Geheimnisse; der Kinderrechte im Kontext von sexualisierter Gewalt; Vermittlung von Wissen über Kindeswohlgefährdung und sexualisierte Gewalt: Opfer, TäterInnen, Orte, Zahlen, TäterInnenstrategien... Außerdem geht es um das "Haifischbecken" Internet: Cyber-Grooming, Missbrauch von Sexting, Folgen für die Betroffenen, Hilfemaßnahmen, Hinweis auf Datensparsamkeit.

Neben dem eher informationsorientierten Teil ist ein ebenso wichtiger Part während der beiden Projekttage die Entwicklung von Handlungskompetenzen wie z. B. Position beziehen, Grenzen setzen, Hilfe holen, Stärkung von Mut- und Konfliktfähigkeit, außerdem die Reflexion von Rollenbildern, Regeln im Umgang miteinander und das Kennenlernen von Hilfsangeboten.

Den Projekttagen war ein Elternabend vorangestellt. Dieser Abend fand digital statt, wurde sehr informativ und anschaulich von Uta Kerckhoff und Barbara Borchard durchgeführt und erfreute sich einer guten Beteiligung.

Die Zusammenarbeit der Liebfrauenschule mit dem Kinderschutzbund Coesfeld hat sich als so positiv herausgestellt, dass das Moderatorenteam einen Teil des nächsten Fortbildungstages für das Kollegium in Zusammenarbeit mit der Didaktischen Leiterin Nicole Möllenkamp gestalten wird. Zudem wird es einen weiteren Elternabend geben.

Text: Christiane Schabos

Foto: Daniela Smolka/Archiv Liebfrauenschule