Zusammen leben und lernen
Soziales Lernen wird an der Liebfrauenschule Nottuln großgeschrieben, weil es die Grundlagen für ein positives Zusammenleben und eine positive Lernatmosphäre schafft. In diesem Schuljahr profitiert besonders der achte Jahrgang von einem Sozialkompetenztraining zum Thema „Zusammen leben und lernen“, das von der Bistumsstiftung finanziert wird. Die Auftaktveranstaltung, ein Tag pro Klasse, fand nun statt.
An der Liebfrauenschule sind bereits seit einigen Jahren unterschiedliche Bausteine integriert, um das soziale Miteinander zu fördern. Um den höheren Bedarf zur Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen gerecht zu werden, wurde ein Konzept auf Basis der Erlebnispädagogik entwickelt. Die Kooperation mit Herrn Andreas Göcke begann im Jahr 2019. Die Durchführung des Programms sollte eigentlich im vergangenen Schuljahr beginnen, musste pandemiebedingt aber verschoben werden. Schulleiter Heinrich Willenborg und Lehrerin Christiane Schabos, die das Programm an der Schule organisieren, freuen sich, dass der Start nun gelungen ist. Voraus ging eine Infoveranstaltung mit dem externen Trainer, Andreas Göcke, Dipl. Sozialarbeiter und Erlebnispädagoge, zusammen mit den Klassenleitungsteams der Jahrgangsstufe 8. Zudem begleitet Julia Behler, die seit Schuljahresbeginn als Semesterpraktikantin im Studium der Sozialen Arbeit an der Schule tätig ist, das Programm.
In der Auftaktveranstaltung, sechs Stunden pro Klasse, bekommen diese durch ihr eigenes Handeln eine Sicht auf sich als Gruppe geboten. Durch einen Wechsel von Aktionen und Reflexionen kommen die Schülerinnen und Schüler in einen handlungsorientierten Austausch. Sie erhalten einen Einblick in die erlebnispädagogischen Methoden und können über sich als Gruppe Erkenntnisse gewinnen. Trainer und Gruppe lernen sich gegenseitig kennen.
Die übergeordneten Ziele des Programms beinhalten, eine positive Lernatmosphäre zu schaffen, destruktives Verhalten als solches zu erkennen, konstruktives Verhalten zu entdecken und gemeinsam altersangemessenes Sozialverhalten und Lösungsstrategien zu fördern. Andreas Göcke hat das Programm für das gesamte Schuljahr konzipiert. Es wird von den Klassenleitungsteams, die unterschiedliche Rollen und Aufgaben wahrnehmen, begleitet. Einerseits kommt den Lehrerinnen und Lehrern die Rolle des Beobachters zu, andererseits nehmen sie die Rolle des Trainers bzw. Co-Trainers ein, um aktiv das Programm mit ihrer Klasse zu gestalten und Rückmeldung an den externen Trainer zu geben. Das Programm, das auf dem Schulgelände durchgeführt wird, vereinfacht durch die enge Vernetzung aller Beteiligten den Transfer in das „normale“ Schulleben, so die Liebfrauenschule in ihrer Pressemitteilung.
Konkret findet monatlich ein gemeinsames Training statt. Es fördert den intensiven Austausch innerhalb der Gruppe, ermöglicht das Ausprobieren der Erfahrungen im Alltag bzw. ein Vertiefen und Nachreifen. Die Wiederholungen tragen dazu bei, Rituale zu entwickeln und den Arbeitsprozess der Gruppe zu begleiten. Außerdem können Konflikte oder alltägliche Situationen im Nachhinein aufgegriffen und in einem geschützten Raum thematisiert werden. Durch die langfristige Begleitung besteht die Chance, dass auch ruhigere Schülerinnen und Schüler mehr Raum und Aufmerksamkeit bekommen, ihre positiven Fähigkeiten zu zeigen und diese für die Klasse einzusetzen.
Eine Abschlussveranstaltung mit der jeweiligen Gruppe zum Schuljahresende ermöglicht einen Rückblick, eine Auswertung der Erfahrungen oder evtl. Verhaltens- und Strategieveränderungen. Lehrerin Christiane Schabos und das Jahrgangsstufenteam ist sich sicher: „Durch die intensive Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften und dem externen Trainer können die Ziele und Inhalte für den Lern-, Erfahrungs- und Lebensraum Schule überprüft und der pädagogische Prozess für die jeweilige Klasse angepasst werden.“ Darüber hinaus hat die Liebfrauenschule als „Gute, gesunde Schule“ ein hohes Interesse daran, die Gesundheit aller Mitglieder der Schulgemeinschaft zu fördern, das Sozialkompetenztraining ist hierzu ein Baustein.
Text/Fotos: Christiane Schabos