Sucht- und Sehnsuchtstag

Die Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit den Teamerinnen.
Die Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit den Teamerinnen.

Und noch ein bewährtes Projekt an der Liebfrauenschule fand in diesem Schuljahr wieder statt. Der Sucht- Sehnsuchtstag musste zwei Jahre ausfallen und konnte nun am 22.06.2022 durchgeführt werden. Dieser Tag lebt von zu einem großen Teil von Moderator*innen, die sich professionell mit dieser Thematik beschäftigen. Und da hat es sich gezeigt, dass ein gut aufgestelltes Netzwerk auch über Jahre Bestand hat. Alle bisherigen Institutionen waren mit an Bord, was die Organisatorin Christiane Schabos besonders freute.

So begann der Tag für die gesamte Jahrgangsstufe 7 mit einer Lesung des Autors Hermann Wenning. Herr Wenning, Autor dreier autobiographischer Bücher zu diesem Thema schaffte es sofort die Aufmerksamkeit aller Schüler*innen zu bekommen. Und das ist am Ende des Schuljahres gar nicht so einfach, aber Herr Wenning erzählte nicht von Berlin oder Frankfurt als Drogenhotspots, sondern von seiner Jugend im Münsterland, so wie die Zuhörer/innen es auch kennen. Und trotzdem ist bei ihm etwas gewaltig schiefgelaufen. Die Befreiung von 25 Jahre Sucht, dass ist schon schwer genug. Dann sich auf die Fahne zu schreiben in die Schulen zu gehen, um Präventionsarbeit zu leisten verdient Anerkennung.

Mit dieser Einstimmung auf die Thematik Sucht ging es dann für die Schüler*innen in die verschiedenen Workshops, wobei jeder zwei aufeinanderfolgende Workshops individuell wählen konnte. 

Herr Hans-Uwe Hahn, Leiter des Kreuzbundes Nottuln ging mit den Schüler*innen den Suchtweg zum Alkoholiker, der längst schon einer ist, bevor er es sich selber eingesteht. Hier ging er auch auf die Problematik der Co Sucht und des hohen Leidensdrucks der gesamten Familie ein. Frau Lioba Krüger-Rosenke, Suchttherapeutin/Teamleitung AWO Sucht- und Drogenberatungsstelle im Kreis Coesfeld und Dozentin an der FH Münster konfrontierte die Teilnehmer mit Situationen, in denen Jugendliche bereits in der Suchtfalle sitzen. Sie zeigt Wege auf, die unterstützend wirken, um aus dieser Situation wieder herauszukommen. Der Treffpunkt Nottuln in Zusammenarbeit mit der Caritas Coesfeld, Suchtpräventionsstelle- vertreten durch Frau Bettina Bayer-, beschäftigten sich ebenfalls mit der Volksdroge Nr.1, dem Alkohol. Hier kamen beispielsweise Simulationsbrillen zum Einsatz, was für die Schüler*innen eine echte Herausforderung war.

Aber nicht nur Experten von außerhalb kamen zum Einsatz. Die Schulsozialarbeiterin Anna Britt und die Semesterpraktikantin Saskia Seibert luden in die Turnhalle ein. Hier ging es zum einen um Stress- und Aggressionsabbau, aber noch viel wichtiger und tiefgründiger um das Thema „Nein sagen“ können.  „Nein“ in verschiedensten Situationen. So lernten die Teilnehmer sich aus bedrängenden Situationen heraus zu befreien. Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit dem Thema „wann geht es mir gut, was tut mir gut“. Lehrer Lukas Sperle bot den Schüler*innen verschieden Methoden des Stressabbaus von Joggen bis Traumreise an. Leider musste der Workshop „Posten oder lieber nicht?“ unter der Leitung des Lehrers Phillipp Roberg in Zusammenarbeit mit den Medienscouts Quarantänebedingt ausfallen.

Das Team „Soziale Projekte“ hatte sich entschieden das Projekt am Ende der Jahrgangsstufe 7 zu setzen, da gerade durch die Pandemie die Kinder und Jugendlichen im Miteinander viel nachzuholen haben, und dafür sollten Sie auch auf der Ebene der Suchtproblematik gut vorbereitet sein. Dass das eine gute Entscheidung war, davon konnte sich die Didaktische Leiterin Nicole Möllenkamp, die den Tag aktiv mitbegleitet hat, überzeugen.

Text und Foto: Christiane Schabos